Der Trend zu neuen Brands hält an: SV Hotel launcht erste Eigenmarke im Serviced-Apartment-Bereich

Die Trend zu neuen Brands hält an: SV Hotel launcht erste Eigenmarke im Serviced-Apartment-Bereich

Seit etwa 15 Jahren ist die Hotelmanagementgruppe SV Hotel vor allem als Franchise-Nehmerin der Marriott-Marken Residence Inn, Moxy, Courtyard und Renaissance in der Schweiz und in Deutschland aktiv. Im Zuge der steigenden Serviced-Apartment-Nachfrage und der Realisierung von Double-Brand-Projekten mit Residence Inn und Moxy konnte das Schweizer Unternehmen in den vergangenen Jahren stetig wachsen. Nach über zwei Jahren Entwicklungszeit hat SV Hotel letzte Woche nun in Olten/CH den Launch der ersten Eigenmarke im Serviced-Apartment-Segment bekanntgegeben."Stay KooooK" präsentiert sich dem Markt vor allem mit einer modularen Mikroapartmentlösung, einem geschlossenen Community-Konzept und flexiblen Standortoptionen durch eine kleinteilige Objektstruktur.

Im Fokus stehen primär Longstay-Aufenthalte ab 14 Tagen, bis zu 20 Prozent sollen Shortstay-Aufenthalte ausmachen - vor allem durch Junge und Junggebliebene, digitale Nomaden und Selbstständige sowie auch Mitarbeiter von mittelständischen Unternehmen, die für ein Projekt länger in der Stadt bleiben. "Stay KooooK ist für uns die Antwort auf neue Reise- und Übernachtungsbedürfnisse in unserer mobilen Zeit", erklärt Beat Kuhn, Managing Director von SV Hotel.

Kern der neuen Extended-Stay-Marke sind die rund 22 Quadratmeter großen Studios mit einem modularen Wohnelement - ein Konzept, das mit einer noch effizienteren Flächennutzung als bisherige Mikrolösungen neue Akzente auf dem Markt setzen will. Das Modul umfasst neben dem Bett auch den Kleiderschrank und weitere Stauraummöglichkeiten und lässt sich auf Schienen und Rollen an die Küchenzeile schieben, um mehr Raum für den Wohnbereich zu schaffen. "Details wie der Kühlschrank, der bei einem zurückgeschobenen Modulmöbel auch von der anderen Seite zu öffnen ist, oder die Grünpflanzen, die man sich aus der Lobby für sein Apartment mitnehmen kann, sind gut durchdacht. Ob es auf kleinem Raum einer Waschmaschine und eines Trockners bedarf, bleibt ein Grundsatzthema", meint Anett Gregorius, Gründerin und Inhaberin von Apartmentservice, die bei der Präsentation in der letzten Woche vor Ort war.

Hinzu kommt das Lobby-Konzept "Backyard", das zwar dem Trend entsprechend viel auf Gemeinschaft und soziale Kontakte setzt - sich aber nicht für die Nachbarschaft oder Gäste außerhalb des Hauses öffnet. Neben dem Host, der künftig eine zentrale Rolle in der Gästebetreuung spielen wird, gehören dazu auch Elemente wie der Kamin, Poolbillard oder eine Gemeinschaftsküche, die jeder Gast ohne vorherige Buchung frei nutzen kann. Teil des Backyard-Konzeptes ist ein Element, das sich jederzeit in eine kleine Konzertbühne umwandeln lässt, damit die Gäste des Hauses ihre Talente präsentieren können. Grundsätzlich beansprucht Stay KooooK einen vergleichsweise geringeren, operativen Aufwand. Die Check-in- und Check-out-Prozesse sind automatisiert. Die Buchhaltung, das Marketing oder Revenue Management werden zentral durch SV Hotel organisiert.

"Spannend ist, im Vergleich zu den eher großen Franchise-Projekten, die kleinteilige Struktur der neuen Marke", erläutert Anett Gregorius. Durch die geplanten Bruttogeschossflächen zwischen 1.200 und 4.000 Quadratmetern sind bereits Häuser mit nur 30 Einheiten möglich. Damit ist SV Hotel auch in der Standortwahl flexibler. Die ersten Stay KooooK werden 2020 in Bern in der WankdorfCity mit 62 Einheiten eröffnen sowie in Nürnberg mit 66 Einheiten in der Altstadt. Generell sollen die Extended Stay Hotels in zentralen Innenstadtlagen von A- und B-Destinationen mit Fokus auf den DACH-Raum entstehen. Die neue Eigenmarke bedeutet im Übrigen kein Ende der Franchiseprojekte mit Marriott. Das Haus in Bern wird bereits ein Dual-Brand-Konzept mit einem Moxy Hotel (130 Zimmer).

"Mit Elementen wie dem bewegbaren Modulmöbel oder dem in sich geschlossenen Lobby-Konzept bringt die neue Marke frische Impulse ins Segment", betont Anett Gregorius. "Allerdings schließt sie nicht, wie beansprucht, eine Lücke zwischen Airbnb, Extended Stay- und Lifestyle-Brands, auch nicht in puncto Wohnlichkeit, Lage, Service und Ratenstruktur. Aus Serviced-Apartment-Sicht gibt es hier keine Lücke. Der Markt des Temporären Wohnens wächst auf einem ausnahmslos hohen Niveau und entwickelt sich seit Jahren sehr präsent mit einer Reihe an differenzierten und vor allem kreativen Konzepten für eine wachsende Zahl an Zielgruppen. Die bisherigen Anbieter richten ihr Angebot bereits in hohem Maße an den neuen Wohn-, Arbeits- und Reisetrends aus und arbeiten mit vielen Studien. Das haben erst jüngst wieder die rund 200 Teilnehmer und Referenten auf der Fachtagung SO!APART zeigen können."

Sylvie Konzack für Apartmentservice

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